IKA in der Begleitung von Krebserkrankten

Kann eine nicht-invasive Methode wie Integrative Körperarbeit einen Beitrag für den Heilungsweg von Krebserkrankten leisten? Ich möchte hier einige Erfahrungen teilen.

Bevor ich Stärken und Wirkungen der Methode beschreibe, möchte ich voranstellen, dass IKA nicht als Ersatz für schulmedizinische oder alternativmedizinische Maßnahmen empfohlen wird. Als komplementärer Ansatz ist IKA ergänzend zu medikamentöser Therapie geeignet.

Schulmedizinische Therapien wie Chemotherapie oder Bestrahlung sind für PatientInnen oftmals mit Nebenwirkungen verbunden.  Achtsame Berührungen am ganzen Körper helfen einerseits, Schmerzen zu lindern und erhöhen andererseits die Eigenwahrnehmung der PatientInnen. Unter dem Einfluss starker Medikamente kann die Bewusstheit für die eigenen Körpergrenzen verschwimmen, das Körperbild wird undeutlich.  Die Wahr-Nehmung ist der erste Schritt auf dem Weg, die mit der Krankheit oder auch den Therapien einhergehenden Veränderungen im eigenen Körper, an-zunehmen. Den eigenen Körper immer wieder klar wahr-zunehmen, hilft , mit sich selbst in Kontakt zu sein und der eigenen inneren Stimme zu vertrauen, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen.

Ein weiteres Tool, das IKA anbieten kann, ist die Arbeit mit inneren Bildern in der körperorientierten Gesprächsführung. Die Ärzte Carl Simonton und Jeanne Achterberg erforschten in den 1980er Jahren die Wirkung von Vorstellungsbildern auf körperliche Vorgänge und nutzten diese in der Krebstherapie.
In einer Sitzung mit Integrativer Körperarbeit tauchen entweder bei der Praktikerin oder der Kundin aus der körperlichen Empfindung heraus Bilder auf, die dann genutzt werden, um Wahrnehmungen und wohltuende Gefühle zu verstärken. Damit intensiviert sich die Körperpräsenz und können erwiesenermaßen auch Körperfunktionen beeinflusst werden, zum Beispiel Funktionen des vegetativen Nervensystems oder des Immunsystems.
Die Erfahrung zeigt, dass es PatientInnen gut tut, ein individuelles, inneres Bild ihres Immunsystems zu haben, das für die Unterscheidung zwischen körpereigenen und „aus der Ordnung geratenen“ Zellen zuständig ist. Diese Bilder  tragen einen klaren persönlichen, emotionalen Ausdruck in sich, sind oftmals symbolhaft und können immer wieder „verkörpert“ werden.
Als IKA-Praktikerin unterstütze ich die Patientin dabei, ihre individuell stimmigen, heilsamen Bilder zu finden, die als visualisiert-gefühlte Meditationen den Alltag begleiten.

Die begleitende Gesprächsführung in Integrativer Körperarbeit ist immer auch ein Angebot, die Veränderungen auf physischer und psychischer Ebene zu äussern, in geschütztem Rahmen den eigenen Gefühlen Ausdruck zu geben, und die Herausforderungen zu beleuchten, die die Erkrankung innerhalb von Familie oder Freundeskreis mit sich bringt.

So unterstützt Integrative Körperarbeit dabei, mit der Krankheit bewusst und selbstbestimmt zu leben und den eigenen Heilungsweg zu finden.